Ein energiegeladenes und musikalisch einwandfreies Konzert der kanadischen Indie-Pop-Band „Metric“ begeistert das Publikum am 21. Oktober 2015 im „Huxley’s Neue Welt“ in Berlin.
Ab 19 Uhr ist Einlass im Huxley’s in Neukölln. Nach einer unbekannteren Vorgruppe betritt Metric um 21 Uhr vor einem erwartungsvollen und sehr gemischten Publikum die Bühne. Das Konzert ist nicht komplett ausverkauft, die Halle jedoch voll genug, um für Stimmung zu sorgen. Die Bandmitglieder James Shaw (Gitarre), Joshua Winstead (Bass) und Joules Scott-Key (Schlagzeug) gefolgt von der Lead-Sängerin und eigentlichen Hauptfigur der Band, Emily Haines, betreten die Bühne und starten mit ihrem ersten Song „Lie Lie Lie“ aus dem neuen Album „Pagans in Vegas“. Die Begeisterung ist deutlich zu spüren.
Die seit 1999 existierende Band ist in Nordamerika bekannter als in Deutschland. In den USA ist Metric bereits seit Jahren ein fester Bestandteil großer Rock Festivals. Hierzulande gehören sie noch nicht zum Mainstream und sind eher ein Insider-Tipp unter den Rock- und Indiefans. Den bekanntesten Titel „Help I’m Alive“ aus dem Jahr 2008 dürften viele dennoch schon einmal gehört haben.
An diesem Abend in Berlin spielt die Band zwei Stunden lang neue und alte Lieder. Die älteren Songs sind rockig und gitarrenbetont, die neuen Songs elektronisch angehaucht. Für besonders viel Stimmung sorgt der neue Song „Cascades“. Mit einem mitreißenden elektronischen Rhythmus, visuell anspruchsvollen Cyber-Brillen und immer stärker klingenden elektrischen Gitarren zum elektronischen Beat reißt die Band alle Zuschauer mit. Die Fans lächeln und können nicht ruhig stehen bleiben. Wer „Cascades“ nur als Albumversion kennt, wird bei einem Live-Konzert der Band eine schöne Überraschung mit viel Power und einer sehr interessanten Inszenierung erleben.
Die Hauptattraktion der Band bleibt aber die Sängerin Emily Haines, auch „Em“ genannt. Ihre Präsenz macht diese Band noch interessanter und spannender. Haines ist blond, groß, sehr weiblich, trägt immer sehr kurze Hosen oder kurze Röcke und präsentiert selbstbewusst ihre langen Beine. Sie wirkt sexy und hat sehr viel Ausstrahlung auf der Bühne. Die meiste Aufmerksamkeit gilt ihr. Männerblicke verraten so einiges. Sie singt mit einer weichen, eher hohen und sehr weiblichen Stimme, nimmt auch mal die Gitarre in die Hand oder setzt sich an ein Keyboard. Wenn sie sich an das Publikum richtet und ein paar Sätze spricht, wirkt sie schüchtern und bescheiden, sympathisch und auf dem Boden geblieben. Einer ihrer letzten Sätze an das Publikum: „Wir lieben es immer wieder in Berlin zu spielen. Für mich war das heute ein Abend für die Seele. Ich hoffe, er war es auch für Euch!“
Es lohnt sich auf jeden Fall, Metric einmal live zu sehen. Die Zuschauer verlassen den Saal mit einem offensichtlich zufriedenen Gefühl nach einer soeben erlebten tollen Show mit äußerst mitreißender Musik und schöner Atmosphäre. Vor allem für alle Metric-Fans, die noch nicht das Vergnügen eines Live-Konzerts hatten, ist es ein absolutes Muss. Leider haben Metric während dieser Tour nur vier Konzerte in Deutschland gegeben. Fans, die sie nicht verpassen möchten, müssen sich wohl bis zum nächsten Deutschland- Besuch gedulden. Die Tourdaten der Band sind unter folgendem Link zu finden: